Hallo Leute,
nachdem ich eine Weile überlegt habe, worüber mein erster Artikel hier handeln soll, dachte ich, ich lasse euch gleich mal an einer für mich neuen Erfahrung teilhaben und zwar einem Projekt, an dem ich aktuell arbeite. Meinem ersten Tabletop-Game. Wie man dem Titel unschwer entnehmen kann… Dropzone Commander von Hawk Wargames. Da das ein Erfahrungsbericht ist, ist er voll von subjektiven Eindrücken.
Wie komme ich dazu? Welche Erfahrungen habe ich bereits mit Tabletop? Warum dieses und welche Eindrücke habe ich bisher gewonnen? All das werde ich in diesem Artikel beantworten.
Welche Erfahrungen habe ich bisher mit dem Hobby?
Zusammengefasst, das Zusehen vom Seitenrand des Tisches. Die erste Erfahrung machte ich mit dem Hobby durch meinen Bruder. In einem Fachgeschäft, welches wir damals besuchten, um Magic-Karten zu kaufen, wurden auch Tabletop-Figuren verkauft. Es dauerte nicht lange, bis mein Bruder und seine Freunde sich für verschiedene Armeen von Warhammer 40k entschieden. Eifrig waren sie damit beschäftigt die Figuren zusammen zu bauen und zu bemalen, Regelbücher zu studieren und Armeen zusammen zu stellen. Ich war interessiert an den Figuren, und an der Hintergrundgeschichte. So kam es, dass ich zumindest die Warhammer 40k Welt sehr grob kennen lernte. Mir selbst eine Armee zu kaufen, kam mir nicht in den Sinn. Zum einen hatte ich keine Zeit die Massen an Figuren zu kleben und zu bemalen und zum anderen auch keine Lust dafür so viel Geld auszugeben. Ein Faktor, der als Teenager nicht unerheblich war.
Gleichwohl kam der Tag, an dem die ersten Armeen fertig waren und wir uns auf dem Dachboden trafen, um dort die Space Marines meines Bruders gegen die Necrons von seinem Freund ins Feld zu führen. Auf einem simplen Tisch ohne Gelände begann also die Schlacht. Draußen war das Wetter schlecht und der Regen prasselte auf das Dach. Es waren kleine Armeen und so dauerte es nicht länger als zwei Stunden, dann stand der Sieger fest. Ich habe vergessen wer gewonnen hat, doch weiß ich noch, wie ich fasziniert ich mir vorstellte, wie Fahrzeuge explodierten und Necrons wieder auferstanden, um neu anzugreifen. Wahrscheinlich hatte ich als Zuschauerin an dem Tag die epischsten Bilder der Schlacht im Kopf, weil ich mich nicht mit Regeln für Reichweiten usw. auseinandersetzen musste, sondern die Schlacht auf mich als Geschichte wirken ließ. Von da an verstand ich, was daran Spaß machen kann Miniaturen über einen Tisch zu schieben und “Krieg zu spielen”. Die Faktoren des Geldes und der Zeit hielten mich weiterhin davon ab, mir eigenes Material zu kaufen. Doch ich beobachtete weiterhin vom Seitenrand wie die Tyraniden als Zweitarmee bei meinem Bruder einzogen und freute mich über kleine Tyraniden-Würmer, die er mir zum bemalen schenkte, was ich leider nie schaffte… Je älter wir wurden, desto weniger Zeit nahmen wir uns dafür und so gerieten die Armeen etwas in Vergessenheit.
Warum jetzt ein Tabletop?
Als dann aber letztes Jahr zwei Freunde von mir anfingen, sich wie wild mit 40k-Armeen einzudecken und diese zu bemalen, interessierte ich mich erneut dafür. Gleichzeitig wusste ich, dass Warhammer 40k nicht das richtige System für mich ist, auf Grund der gefühlten Masse an Figuren, die man zum spielen benötigt. Das kann ein rein subjektives Gefühl sein, aber so wirkt es auf mich. Zudem möchte ich einfach erstmal in das Hobby reinschnuppern und weiß, dass Tabletop auf Grund von Zeit und Geld, was man investieren muss, nach wie vor nicht mein Haupthobby wird.
Ich stieß mehr oder weniger zufällig auf die Sendung Diced und informierte mich so selbst überblicksartig über verschiedene Systeme. In irgend einem Video wurde Dropzone Commander vorgestellt und erste Spiele mit der Starterbox gespielt. Da ich vor kurzem Science-Fiction für mich entdeckte, fand ich das Setting schon mal spannend.
Ein weiterer Vorteil, den die Starterbox für mich bietet: Ich bekomme darin wirklich viel. Neben zwei Fraktionen, die bereits so bestückt sind, dass sie gegen einander antreten können, bekomme ich die Grundregeln, Gelände, Würfel, Maßband etc.
Perfekt für mich als Anfängerin, um mit einem Streich alles zum Loslegen zu haben. Zumal die Regeln bei Diced gut überschaubar wirkten. Das Interesse war also geweckt. Meine Recherche im Internet verwirrte mich dann jedoch, weil die Starterbox leider nicht mehr auf Deutsch erhältlich war. Ich bestellte sie also nicht.
Dropzone Commander auf der RPC
Auf der diesjährigen RPC entdeckte ich den Stand von Dropzone Commander dann eher zufällig ohne mir vorher darüber Gedanken gemacht zu haben oder ihn zielgerichtet zu suchen. Auf jeden Fall verabredete ich mich fröhlich locker und ungezwungen, um Samstags, gen Ende des Tages, eine Runde Testspielen zu können. Und was soll ich sagen… es war wirklich gut. Die Regeln waren schnell erklärt und dadurch, dass ich Rückfragen stellen konnte, entfiel das Nachschlagen in Büchern und in meinem Kopf entstanden erneut tolle Bilder von explodierenden Dropships und kämpfender Infanterie. Da man in diesem System viel würfelt, spielt der Zufall immer eine Rolle und dieser wollte, dass ich so viele Sechser wie noch nie in meinem Leben würfelte. Mit Anfänger- und Würfelglück zerschoss ich bereits in meinem zweiten Zug das Dropship mit der Infanterie meines Gegners und fügte ihm einen derben Schlag zu. Weiter ging es damit, dass ich ziemlich schnell ein Target einsammelte und schließlich gewann. Das Testspiel dauerte inklusive Regeln erklären und lernen maximal eine Stunde. Ein weiterer überzeugender Punkt für mich, denn selten werde ich mir 4h Zeit nehmen wollen und können, um Tabletop zu spielen. Mit einem Spiel, was man in einer Stunde erklären und spielen kann, ist die Wahrscheinlichkeit schonmal gegeben, dass ich einige Freunde finde, die das mit mir testen. Danke an dieser Stelle für den netten Testspieler, der mir die Regeln erklärte und seine Niederlage gekonnt hinnahm.
Auf der Messe kaufte ich dann die englische Starterbox, allerdings mit dem zusätzlichen deutschen Regelbuch und dem Zusatzbuch für die weiteren Fraktionen. Welches ich eher aus dem Grund mitnahm, weil ich die Hintergrundgeschichte komplett haben wollte, nicht unbedingt wegen der Regeln zu den neuen Fraktionen… wobei auch diese nicht schaden, falls ich später doch mehr Zeit und Geld investieren will als gedacht. Happy kam ich also, als letzte unserer Gruppe, mit einer großen Tüte Tabletop Zeug unterm Arm zurück ins Hotel und zeigte alles meinen Freunden.
Das Öffnen der Starterbox
Ich kaufte gleich den passenden Kleber mit, um meine Figuren schnell spielfertig zu haben und war dennoch beim Öffnen der Box überrascht, dass die Figuren noch zusammengebaut werden mussten. Obwohl ich es wusste, hatte ich den Aspekt des Hobbys doch nicht auf dem Schirm und lachte selbst über den Fakt, den ich schlichtweg vergessen hatte.
Aber, ich wollte das Tabletop Hobby kennen lernen und nicht ein fertiges Brettspiel kaufen, also freute ich mich dann doch schnell über die Herausforderung. Irritiert war ich zunächst davon, dass keine Anleitung dabei war, aber nachdem ich die Rahmen angeschaut hatte, wurde doch sehr schnell klar, welches Teil wohin musste. Ich fing mit den einfachen großen Teilen an und fasste doch schnell Mut beim aus dem Rahmen machen, Entgraten und Zusammenkleben, sodass ich recht schnell voran kam. Es tat gut, mal wieder was mit den Händen zu machen und konzentriert an etwas zu arbeiten, was nicht nur als Text auf dem Rechner entsteht, sondern wo man am Ende wirklich fertige Dinge vor sich hat. Und obwohl die Herausforderung wirklich nicht schwer war, bin ich jetzt, wo die Schiffe fertig zusammengebaut sind, sehr stolz auf meine fertigen Panzer und Raumschiffe. Für mich als Einsteigerin ist das ein weiterer Pluspunkt, von Dropship Commander. Es überfodert einen nicht mit wahnsinnig vielen Kleinteilen, beim Bauen und Kleben, sondern wirkt immer irgendwie machbar.
Beide Fraktionen habe ich inzwischen fertig zusammengebaut und könnte damit jetzt jederzeit losspielen, sobald ich das Regelbuch gelesen habe. Was auf den ersten Blick ebenfalls machbar wirkt, da es gut strukturiert zu sein scheint und die wichtigsten Regeln der Fahrzeuge der Starterbox nochmal auf Bögen zusammengefasst sind, man also während des Spiels die wichtigsten Dinge auf einem Blick findet. Meine Bögen sind zwar auf englisch, doch sind das Meiste darauf sowieso Zahlen und Tabellen und von daher, glaube ich, kein Problem zu übersetzen.
Wie geht es weiter?
Ich habe auch vor meine Figuren zu bemalen und wie sollte es anders sein, mir bereits auf Youtube Videos angesehen, um das Bemalen zu lernen. Ich kenne in der Theorie jetzt also Techniken wie Grundieren, Washen und Trockenbürsten und bin gespannt darauf, diese anzuwenden. Auch hier zeigt sich, dass ein Vorteil von Dropship Commander zu sein scheint, dass die Figuren nicht übermäßig schwer zu bemalen zu sein scheinen. Zumindest behaupten das alle. Eigene Erfahrungen damit werde ich noch machen. Doch erst einmal heißt es, Geld sparen. Das Hobby-Budget des Monats ist aufgebraucht und darum muss der Farbkauf noch warten. Zumal ich noch unentschieden bin, welche Farbschemas ich möchte…
Aber zum Glück kann man auch mit unbemalten Figuren spielen. Ich bin gespannt, ob ich zuerst das Regelbuch gelesen oder die Figuren bemalt haben werde und welcher Aspekt des Hobbys letztlich der ist, der mich am meisten fesselt. Ich werde, sobald ich Fortschritte gemacht habe, berichten. Bis dahin berichtet mir doch von euren ersten Erfahrungen im Tabletop-Hobby.
Trinity
Schöner Einstieg in das Hobby, schnell zu lernen, einfach zu bauen, (hoffentlich) einfach zu bemalen und schnell und aufregend zu spielen.